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Sonntag, 28. November 2010

03 Globale Marken-Netzwerke lösen Markenartikel ab

Im Spannungsfeld der Wort-Bild-Botschaften
Wenn dem so ist - oder so sein könnte - dann lebt der Mensch in einem Spannungsfeld von Wörten, Sinnbildern, benannter Weltanschauungen, politischer Parolen, Firmennamen, Produktnamen, Namen und Begriffen für dieses und jenes... Der Krieg der Sterne würde zu einem Krieg der Paradigmen, der Weltanschauungen, des universalen Machtspiels geheimnisvoller Wortschöpfungen, der universalen Mathematik, die nichts gemein hat, mit dem "Ein-mal-Eins", das wir einmal auf der Schulbank eingetrichtert bekamen. Satelliten würden in dieser Betrachtung dazu dienen, weltweiten Austausch solcher Macht-Potentiale zu ermöglichen, mit dem Ziel, rund um den Erdball - und darüber hinaus - Botschaften machtvoll zu etablieren; und die Menschheit würde zum Resonanzboden, zum Empfänger - aufgespalten in solche, die das Eine bevorzugen, sich damit identifizieren und Anderes wiederum ablehnen oder gar bekriegen...

Kräfte-Komprimierung
Wort-immanent oder dem Klang innewohnend ist der Gedan ke, die Idee, der Plan, die schöpferische Kraft, mit dem Ziel, diese geistige Substanz zu realisieren. Wäre Gott ein Unternehmer und das Wort seine Botschaft in Evolution, dann wäre sprachliche Vielfalt, die Summe aller möglichen Worte in allen Sprachen ein Ausdruck dieses göttlichen SELBST. Die Werbetexter der Botschaftsverkünder müssten viele Worte machen, um ein holistisches Bild ihres Produkts in die Welt zu setzen - würde da nicht ein "Komprimierungs-Programm" zur Verfügung stehen, das auch weniger Worte zulässt, ohne gleich weniger zu sagen. Das Geheimnis liegt in sogenannten Wortbildern begründet, in Symbolen, deren Inhalte "mehr als 1000 Worte" assoziieren lassen. Theologen, Psychologen, Symbolisten und Ethnologen stimmen mit einer Definition C.G. Jungs im Grossen und Ganzen überein - nämlich, dass ein Bild nur dann zu einem Symbol wird, wenn in ihm noch etwas mehr mitschwingt als eine blosse augenfällige und unmittelbare Bedeutung. Es besitzt einen weitergehenden "unbewussten" Aspekt, der niemals genau definiert oder erklärt werden kann". Um dem verborgenen, "göttlichen“ Sinn eines Symbols näherzukommen, muss es tiefer erfahren werden. Jung: "Wenn die Seele das Symbol erforscht, wird sie zu Vorstellungen geführt, die jenseits des Zugriffs des Verstandes liegen".

Segen und Fluch der Wort-Bild-Symbolik
Das Wort, das zu einem Symbol wird oder durch ein Symbol Ergänzung erfährt und in der Tiefe der kollektiven Seele Resonanz findet, vermag demzufolge den Menschen anzusprechen, ihn zum Mitschwingen zu bewegen, was bedeutet, dass er sich mehr oder weniger mit der Botschaft identifiziert. Die Inhalte und Auslegungen solcher Wortbild-Botschaften sind allerdings von Person zu Person und von Kultur zu Kultur verschieden. Mag z.B. das vom Ursprungssinn her vor Dämonen schützende Hakenkreuz auf dem Gewand eines griechischen Jünglings des 2. Jahrhunderts diesem Glück gebracht haben, wie heute noch den Schiffen skandinavischer Reedereien (auf deren Bug es prangt), so konnte es - auf die Mitra des heiligen Thomas Beckett gestickt - diesen nicht vor seinen dämonischen Mördern retten. Viele führende Nationalisten, die es regelrecht rituell verehrten, liess es gleich selbst zu "Dämonen" werden. Der Punker dagegen, der es heute auf seine Lederjacke aufbringt, signalisiert mit dieser provokanten Geste den Wunsch nach gesellschaftlicher Auseinandersetzung und Beachtung.

Die Archetypen als Regel- und Steuermechanismen
Dennoch: Mögen auch die einem Symbol von den Betrachtern oder Trägern zugeschriebenen Bedeutungsinhalte wechseln, das zugrundeliegende archetypische Grundmuster (das als Auslöser dient) bleibt - auf welche Ebene es auch immer gehoben wird - gleich. Ja, gerade diese Möglichkeit der Massenbeeinflussung über das kollektive Bewusstsein scheint ein we­sentlicher Steuerungs-Mechanismus zu sein, über den die Gesamtseele zum Schwingen gebracht wird, abgesehen einmal von den möglichen negativen Auswirkungen jeglicher Manipulation. Denn das Schöpfen aus dem unerschöpflichen Brunnen der Mythen und Symbole allein scheint es zu sein, was uns befähigt, uns und unsere Welt zu verwandeln sowie uns und die Welt immer wieder neu zu sehen, begreifen und bestaunen zu können. Nicht zuletzt war es der Physiker Wolfgang Pauli, der explizit auf die unbedingte Wichtigkeit der archetypischen Bilder für den Bereich der wissenschaftlichen Forschung hingewiesen hat: "Bei der Entwicklung wissenschaftlicher Ideen ist jedes Verstehen ein langwieriger Prozess, der schon lange vor der rationalen Formulierbarkeit des Bewusstseins-Inhaltes durch Prozesse im Unbewussten eingeleitet wird. Als anordnende Organisatoren funktionieren die Archetypen als eben die gesuchte Brücke zwischen den Sinneswahrnehmungen und den Ideen und sind demnach auch eine notwendige Voraussetzung für die Entstehung einer naturwissenschaftlichen Idee".