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Sonntag, 28. November 2010

09 Globale Marken-Netzwerke lösen Markenartikel ab

Zuwachs an Macht und Verantwortung
Globale Netzwerke fordern dem Einzelnen einen Blick für das Ganze ab. Individualismus und globale Übersicht müssen stets in ein sinnvolles Ganzes umgesetzt werden. Alle Teile müssen aus ihrem isolierten Dasein heraustreten in eine verantwortungsbewusste ganzheitliche Schau der Dinge, in der Alles mit Allem verwoben ist und Fehler im Kleinsten sich nachteilig für die grossen Ziele auswirken. Die gegenseitige Verantwortung wächst, das Geldverdienen kann nicht mehr zum eigentlichen Zweck erhoben werden, kurzfristige und mittelfristige Planungen müssen langfristigen weichen. Überhaupt wird die Planung zu einem äusserst schwierigen Unterfangen; Flexibilität - ja Spontaneität im Denken wie im Handeln wird im Netzwerk höchster Stellenwert zuteil. Bildete materielles Wachstum bisher die Basis ungebremsten Fortschritts, so wissen wir heute, dass nur ein Krebsgeschwür endlos weiterwächst - solange, bis der Organismus stirbt. Unserem Tun sind also Grenzen gesetzt, und die "materiellen Grenzen des Wachstums" sind bereits absehbar, wenn nicht gar erreicht.

Marken-Kybernetik als Chance für eine neue Unternehmens-Kultur
Christof Schorsch schreibt in seinern Buch "Die grosse Vernetzung - Wege zu einer ökologischen Philosophie": Ob es also zu einem Zusammenbruch oder zum Durchbruch - zur Endzeit oder zur Zeitenwende kommen wird, ist unklar; beide Möglichkeiten sind in der gegenwärtigen Situation enthalten. Das chinesische Schriftzeichen, das unserem Wort "Krise" entspricht, lautet "wei ji", was einerseits "Gefahr", andererseits aber auch "gute Gele­genheit" bedeutet. Diese Doppelbedeutung wird auch von dem aus dem Griechischen entlehnten Wort "Katastrophe" ausgedrückt, das nicht nur "Unheil, Verhängnis" meint, sondern auch "Umkehr". Wiedereinmal zeigt sich, dass Worte einer ganzheitlichen Betrachtung dienen können, wenngleich unsere Sprache viele dieser holistischen Bedeutungen in das Eine oder das Andere zerpflückt hat. Auf der Suche nach Begriffen, die für das Eine wie gleichermassen für das Andere stehen, bewegt sich der philosophisch arbeitende Markenmacher (oder auch Marken-Kybernetiker) also auf dem Weg des TAO, dem Weg des Verstehens von Netzwerk-Systemen. Die Industrie, deren Maxime es war und ist, einen Markennamen ausschliesslich für das eigene Unternehmen zu verwenden, wird ebenfalls einen Schritt nach vorne machen müssen, wenn sie sich das Budget für die Verbreitung eines Netzwerk-Namens mit anderen teilen will.

Neue Worte - neue Werte
Was bedeutet das, sich eines gemeinsamen Netzwerk-Namens zu bedienen? Wenn man beispielsweise die Werbespots für solche Artikel des Alltags einmal analysiert, die mit einem bestimmten Wohlgefühl, einem bestimmten Lebensstil oder Lebenshunger verknüpfbar sind - so sind diese im Grunde genommen längst austauschbar geworden. Um so wichtiger ist es, einen Netzwerk-Markennamen über die gesamte Bandbreite des globalen Bewusstsein zu verankern, mit dem Ziel, sich diesen zunehmend im alltäglichen Sprachgebrauch zum Synonym für ein spezifisches Werte- und Qualitäts-Versprechen entwickeln zu lassen.

Synonym für Synergien
Ein sogenannter „Hypercode“, ein einziger Begriff, hinter dem branchenübergreifende Marken und Leistungen platziert werden können, ist für kooperative Marketing-Massnahmen von höchstem Interesse. Man stelle sich nur einmal einen TV-Spot vor (oder auch Internet-Auftritt), welcher nicht produktspezifisch gestaltet ist sondern auf psychologisch tiefgehenden emotionalen Breitband-Inhalten aufbaut. Es entstünden gewaltige Einsparungen für die partizipierenden Unternehmungen. Völlig neue Werbemöglichkeiten wären damit auf den Weg gebracht.


Resonierende Klangbilder aus dem „Urgedächtnis“ brauchen nicht gelernt sondern „nur“ erinnert zu werden. Globale Märkte verlangen „globale Sprachbilder“ – Logos, die weltweit „positiv“ verstanden werden und Kauf-Überzeugungen oder –Anregungen beinhalten. Resonierende Klangbilder haben keine sozio-demographischen Grenzen: Der Begriff „VITAO®“ beispielsweise ist ein ES, welches wandelbar ist in weibliche wie männliche Vorstellungsbilder. VITAO® kann der Name für eine Zeitschrift sein, ein Wasser, eine Creme, eine Pflegeserie, ein Tee, ein Gesundbrunnen, ein Lebenskonzept, ein Park, eine Beautyfarm, eine Schönheits-Klinik, eine alternative Technologie für Energie-Erzeugung (Solar etc.) oder auch vergleichbar dem Modebegriff Feng-Shui eine besondere Art des Wohnens… VITAO ist wie ein kybernetisches Modell Form-ungebunden oder Themen-übergreifend. Das aus VITA (Leben) und TAO (Weg, Fluss oder Strom) zusammengesetzte Schwingmuster impliziert ein Breitband-Spektrum an Assoziationen, welche spontan zu tun haben mit Natur, Naturbelassenheit, Qualität, Ernährung, Frische, Reinheit, Balance, Gesundheit, Wohlbefinden, resp. all den Begriffen, die sich um den Modebegriff „Wellness“ ranken.

VITAO® sollte in der Lage sein, all diese Stimmungen auf einen einzigen gemeinsamen Nenner zu bringen, der wiederum diese "Lust auf Leben in Erfüllung" tief in der Verbraucherseele zu verankern weiss. Nichts ehrenrühriges, manipulatives wäre einer solchen Netzwerk-Konzeption anzuhängen, da sie im Grunde nichts anderes tut, als man bislang der Werbung ohnehin zugesteht. Allein die Tatsache würde den Unterschied ausmachen, dass ein solches Marken-Netzwerk mit gänzlich anderen Budgets zu versorgen wäre, als dies bislang der Fall ist. Frei nach dem Motto einer globalisierenden Welt: „One World – One Word: VITAO“.